Markttiming vs. Sparplan: Lohnt sich das Warten auf den Crash?
Eine Analyse historischer Daten und Simulationen zeigt, dass konsistentes Investieren einem Markttiming durch Abwarten von Crashes überlegen ist.
Key Quotes
"Das Ergebnis ist aber, dass es tatsächlich keinen Zeitraum gab, bei dem die Crash-Puffer-Strategie besser als der Sparplan gewesen ist."
"Die Strategie, die sich also wirklich lohnt, ist, einfach durch alle Marktphasen hinweg den Sparplan einfach laufen zu lassen."
"Wenn du einfach nicht investierst, sondern dein Geld auf die Seite legst und auf den nächsten Crash wartest, dann verpasst du diese Renditen. Diese verpassten Renditen nennt man Opportunitätskosten."
Summary
Markttiming versus Sparplan: Lohnt sich das Warten auf den nächsten Crash?
Die Angst vor einem Marktzusammenbruch ist eine ständige Begleiterin vieler Anleger. Sollte man nicht klüger sein, sein Geld beiseitezulegen und erst dann zuzuschlagen, wenn die Kurse am Boden liegen? Eine aktuelle Analyse, basierend auf historischen Daten des MSCI World und Tausenden von Monte-Carlo-Simulationen, liefert eine klare Antwort: Die sogenannte "Crash-Puffer-Strategie" ist einem kontinuierlichen Sparplan in fast allen Szenarien unterlegen.
Die Illusion des perfekten Timings
Viele Anleger träumen davon, "Buy Low, Sell High" perfekt umzusetzen. Doch die Realität ist ernüchternd. Die Untersuchung verglich zwei Strategien: 1. Crash-Puffer-Strategie: Monatliche Sparraten werden auf einem Tagesgeldkonto geparkt und erst investiert, wenn der Markt einen definierten Crash-Schwellenwert (z.B. -20% vom Allzeithoch oder Unterschreiten des 200-Tage-Durchschnitts) erreicht. 2. Sparplan: Die monatliche Sparrate wird kontinuierlich in den MSCI World investiert, unabhängig von der aktuellen Marktlage.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Weder in der historischen Betrachtung über 30-Jahres-Zeiträume seit 1970 noch in der überwältigenden Mehrheit von 10.000 Simulationen konnte die Crash-Puffer-Strategie den klassischen Sparplan übertreffen. Selbst im besten simulierten Fall schnitt der Sparplan immer noch besser ab.
Warum Markttiming scheitert: Die Opportunitätskosten
Der Hauptgrund für das Scheitern der Crash-Puffer-Strategie liegt in den sogenannten Opportunitätskosten. Während Anleger auf den "perfekten" Crash warten, verpassen sie die oft langen und starken Aufschwungphasen des Marktes. Crashes sind relativ selten, und nach einer Korrektur erholen sich die Märkte in der Regel robust und erreichen oft neue Allzeithochs, die weit über das Vorkrisenniveau hinausgehen. Wer nicht investiert ist, profitiert nicht von diesem Wachstum.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Selbst bei extrem schlechtem Markttiming, also dem Investieren kurz vor einem Einbruch, schnitten Anleger in Studien immer noch besser ab, als ihr Geld dauerhaft in Cash zu halten. Der Kapitalmarkt belohnt Engagement über einen langen Zeitraum.
Der unschlagbare Vorteil des Sparplans
Der Sparplan ist in seiner Einfachheit genial und wirkt quasi "antizyklisch". Indem man monatlich investiert, kauft man bei hohen Kursen weniger Anteile und bei niedrigen Kursen mehr Anteile – der sogenannte Cost-Average-Effekt. Dieses Vorgehen reduziert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine große Summe zu investieren, und nimmt die Emotionen aus der Anlageentscheidung. Wer jung ist und die Möglichkeit hat, kann diesen Effekt sogar noch verstärken, indem er in Krisenphasen temporär seine Sparquote erhöht.
Finanzbildung und Planung: Mehr als nur Investieren
Neben der Investitionsstrategie ist auch die umfassende Finanzplanung entscheidend. Für Familien bietet der Elterngeldrechner des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine wertvolle Unterstützung, um die Finanzen nach der Geburt eines Kindes realistisch zu planen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu optimieren. Solche Tools sind essenziell für fundierte Entscheidungen.
Fazit: Disziplin schlägt Spekulation
Die Botschaft ist klar: Langfristiger Vermögensaufbau durch diszipliniertes, kontinuierliches Investieren in einen breit gestreuten Sparplan ist der Markttiming-Strategie überlegen. Vermeiden Sie den Reiz, den "perfekten" Einstiegspunkt abwarten zu wollen. Ihre Rendite wird es Ihnen danken. Setzen Sie auf Beständigkeit und lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten – in guten wie in "schlechten" Marktphasen.
Key Insights
Das Abwarten von Marktcrashes, um anschließend zu investieren (Crash-Puffer-Strategie), führt in der überwiegenden Mehrheit der historischen und simulierten Szenarien zu geringerer Rendite im Vergleich zu einem durchgängigen Sparplan.
Impact: Dies entkräftet die verbreitete Annahme, dass gezieltes Markttiming in Krisen höhere Gewinne verspricht, und fördert die Strategie des langfristigen, kontinuierlichen Investierens.
Ein regulärer Sparplan erzielt höhere Renditen, da er die Opportunitätskosten (entgangene Gewinne durch verpasste Aufschwungphasen) minimiert, die beim Halten von Cash entstehen.
Impact: Anleger sollten sich auf regelmäßiges Sparen konzentrieren, um kontinuierlich am Marktwachstum teilzuhaben, anstatt aus Angst vor Korrekturen abzuwarten.
Marktkorrekturen und Crashes sind selten, und die Märkte erholen sich in der Regel deutlich über das vorherige Hoch hinaus, was lange Phasen des Cash-Haltens unrentabel macht.
Impact: Die Erkenntnis, dass Märkte langfristig aufwärts tendieren, stärkt das Vertrauen in Buy-and-Hold-Strategien und reduziert die Anfälligkeit für Panikverkäufe oder übervorsichtiges Abwarten.
Die Methode des Markttimings, selbst mit scheinbar cleveren Schwellenwerten (z.B. -20% vom Allzeithoch oder gleitender Durchschnitt), konnte in Simulationen mit MSCI World Daten keine Überrendite gegenüber einem Sparplan erzielen.
Impact: Dies belegt empirisch die Schwierigkeit und Unwahrscheinlichkeit, den Markt durch Crash-Timing systematisch zu schlagen, und unterstreicht die Effizienz einer passiven Anlagestrategie.
Selbst mit schlechtem Timing (Investieren vor einem Rückgang) schneidet man oft noch besser ab, als gar nicht zu investieren und das Geld vollständig in Cash zu halten.
Impact: Diese Erkenntnis motiviert Anleger, überhaupt am Kapitalmarkt teilzunehmen, selbst wenn sie befürchten, nicht den "perfekten" Zeitpunkt zu finden, da die Alternative (Cash) meist schlechter ist.
Der Elterngeldrechner des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet ein wertvolles Tool zur Finanzplanung für Familien nach der Geburt eines Kindes.
Impact: Fördert die frühzeitige und realistische Finanzplanung in Familien, um finanzielle Unsicherheiten nach der Geburt zu mindern und fundierte Entscheidungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Action Items
Implementieren Sie einen automatischen, langfristigen Sparplan in breit gestreute ETFs (z.B. MSCI World), um kontinuierlich am Marktwachstum teilzuhaben.
Impact: Fördert diszipliniertes, langfristiges Investieren, minimiert emotionale Entscheidungen und nutzt den Zinseszinseffekt optimal aus, was zu einem nachhaltigen Vermögensaufbau führt.
Vermeiden Sie den Versuch, den Markt durch das Abwarten von Crashes zu timen, da dies in den meisten Szenarien zu geringeren Renditen und verpassten Chancen führt.
Impact: Schützt Anleger vor der Falle des "Sitting on Cash" und den damit verbundenen Opportunitätskosten, wodurch sie aktiver und erfolgreicher am Kapitalmarkt partizipieren können.
Erwägen Sie, Ihre Sparquote in Phasen von Marktrückgängen oder Crashes temporär zu erhöhen, falls Ihre persönliche finanzielle Situation dies zulässt.
Impact: Ermöglicht es Anlegern, von niedrigeren Kursen zu profitieren, indem sie mehr Anteile zu günstigeren Preisen erwerben, was die langfristige Rendite potenziell steigert und einen echten "antizyklischen" Vorteil bietet.
Nutzen Sie verfügbare staatliche oder offizielle Finanztools wie den Elterngeldrechner für eine detaillierte und realistische persönliche Finanzplanung, insbesondere bei Lebensereignissen wie Familiengründung.
Impact: Verbessert die finanzielle Bildung und Planungsfähigkeit von Einzelpersonen und Familien, indem es den Zugang zu wichtigen Informationen und Berechnungshilfen für fundierte Entscheidungen erleichtert.